Ausstellung BLUE – BLEU – BLAU – BLU 2017 vom 16. – 22. Oktober 2017

Ausstellungsraum | Gumpendorfer Straße 23 | 1060 WIEN

ESKILD BECK – MELITA BIBER-NUTA – JÜRGEN BLEY – DAVID BOSKOVICH – KRISTINA BREITENBACH – MIKE & MADELEINE BÜLOW – GREGORI DOR – INGRID HALTER – ANATOLIY KHARKHURIN – MARIO KICKER – ULRICH KIRSCH – DAVID KÖFLER – GABRIEL KÖFLER – INGEBORG KREUZER – DONNA LOUGHER – CHRISTINA MAJ LUNDQVIST – REGINA MERTA – SYBILLE NEUMEYER – LITA POLIAKOVA – MIMI RITZLER – CARMEN SCHWARZ – YNIN SHILLO – SOHA ABOU HUSSEIN – ALEXANDRA SPYRATOS – DIEGO VALENTINUZZI – GISELA ZIMMERMANN

Leonardo da Vinci beschreibt das Wesen und die Wirkung der Farbe Blau als immateriell, Blau ist keine Farbe der Luft, sondern eine metaphysische Mischung des Sonnenlichts mit der „Schwärze der Weltfinsternis“. Für Goethe war Blau eine der zwei reinen Farben.

Blau ist eine der Lieblingsfarben vieler Menschen, da sie Ruhe und Harmonie ausstrahlt. Blau wird mit Ausspannen, Ausruhen „der blaue Montag“, „die Fahrt ins Blaue“ assoziiert.

Blau als Sinnbild der unbegrenzten Dimensionen, der Distanz, der Ferne, des Himmels und des Wassers.

Blau steht für Sicherheit, für Tradition, blaue Kleidung ist unauffällig, korrekt, eine Farbe des arbeitenden Volkes.

Blau symbolisiert Geist und Ordnung, Gesetz und Macht. Blau ist in der christlichen Tradition die Farbe von Maria. Das blaue Kleid und der blaue Mantel weisen Maria als Himmelkönigin aus.

Der französische Künstler Yves Klein ließ sich das von ihm entwickelte Ultramarinblau unter der Bezeichnung „International Klein Blue“ patentieren.

Und wer kennt sie nicht die „Blaue Stunde“, in der das besondere intensive Blau des Himmels die Dichter und Romantiker schon seit Jahrhunderten in literarische Verzückung versetzt.


Leonardo da Vinci describes the nature and effect of the color BLUE as immaterial, BLUE is not a color of the air, but a metaphysical mixture of sunlight with the „blackness of the eclipse of the world“. For Goethe, BLUE was one of the two pure colors.

BLUE is one of the favorite colors of many people because it radiates peace and harmony. BLUE is associated with relaxing, resting, „the BLUE Monday“, „the ride into the BLUE“.
BLUE is also a symbol of the infinite dimensions, the distance, the distance, the sky and the water.

BLUE stands for security, for tradition, BLUE clothing is inconspicuous, correct, a color of the working people.
BLUE symbolizes spirit and order, law and power. BLUE is the color of Mary in the Christian tradition. The BLUE dress and the BLUE coat depict Mary as a queen of heaven.

The French artist Yves Klein was able to patent the ultramarine BLUE he developed under the name „International Klein BLUE“.

And who does not know the „BLUE Hour“, in which the special intense BLUE of the sky has put poets and romantics for centuries in an ecstatic mood.

Falsche Freiheit, Mischtechnik auf Leinwand 70 x 90 cm Jürgen Bley, Member of Biennale Austria
“Falsche Freiheit” Mischtechnik auf Leinwand 90x70cm

Die Farbe Blau ist ein Symbol für Sicherheit, Freiheit und auch die Farbe des arbeitenden Volkes. Fleiß und Korrektheit sind hohe Werte unserer Kultur. Werte, nach denen wir streben, weil sie uns Sicherheit durch Freiheitsentfaltung versprechen.

Wurzeln sind ein Symbol von Tradition. Fest verwurzelt in der Erde. In unserer Kultur, in unseren Werten. Aus den Wurzeln ziehen wir die Nahrung. Für Wachstum, für Entfaltung.

Flügel sind ein Symbol für Entfaltung und damit ein Symbol von Freiheit. Jener blauen Freiheit, die Himmel und Wasser, in ihrer Tiefe, Weite und Unendlichkeit versprechen. Unendlich blau. Unendliche Möglichkeiten.

Traditionellerweise wurde uns überliefert, dass wir diese Freiheit durch Wohlstandsentwicklung generieren. Dass wir fleißig sein müssen, arbeiten, schaffen und Besitz anhäufen. Und genau in dieser Annahme liegt die falsche Freiheit. Besitzt ist ein Geschwür. Eine Sache, die sich materialisiert hat und an der wir festklammern. Das Geschwür, das sich im Wurzelgeflecht entwickelt, das zu drücken beginnt, weil es ein Eigenleben entwickelt, das alle Kräfte an sich zieht, um noch mehr zu wachsen. Und wenn es groß und schwer wird, übermächtig, dann können auch die Flügel, der Freiheitsdrang noch so groß sein, man flattert und kommt nicht vom Fleck.

Es zehrt die Seele aus. Siehe im rechten unteren Bildteil in der Wurzel. Ein ausgezehrtes Wesen, aufgespannt wie Jesus auf dem Kreuze, schlaff und abhängig.

Und der Engel der Falschen Freiheit wirft einen düsteren Blick auf das Geschehen.

Die alte Geschichte hat schon so einen Bart. Und dieser Spitzbart nähert sich der Quelle der Nahrung und droht seinen spitzen Stachel in das weiche Fleisch, in die Quelle der Geborgenheit zu treiben. Auf dass in unserem falschen Streben nach vermeintlicher Sicherheit, der echten Sicherheit in Form von Menschlichkeit und Herzlichkeit, der Wärme, die in unserer Brust ruht, noch ganz die Luft ausgeht.